BUDDENBROOKS AM SCHWARZEN MEER. VLADIMIR JABOTINSKYS ODESSA-ROMAN DIE FÜNF

Irmela von der Lühe

Vladimir Jabotinskys Roman Die Fünf ist bei seinem Erscheinen in Deutschland (2012) als eine literarische Entdeckung gefeiert worden. In der Familiengeschichte der Milgroms aus dem Odessa der Jahre vor der Revolution von 1905 spiegeln sich Hoffnungen und Enttäuschungen der Revolution und der jüdischen Assimiliation, des Aufbruchs in eine neue Welt der Moderne und des Absturzes in eine Welt der brutalen Antimoderne. Der Beitrag untersucht die besonderen literarischen Strategien einer Arbeit an der Erinnerung: des Erzählens von Straßen, Plätzen und Räumen, der Analogisierung des politischen Geschehens mit einem Bühnengeschehen, der symbolistischen Überhöhung der Realität durch Rückgriff auf literarische Texte. Nicht nur aus politischen, auch aus erzählerischen Gründen wird Odessa in Jabotinkskys Roman also zu einem umstrittenen Erinnerungsort.

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