Autofiktionale Generationenerzählungen in den neusten Romanen über postsowjetische Migration: Zu Sasha M. Salzmanns Im Menschen muss alles herrlich sein (2021), Lena Goreliks Wer wir sind (2021) und Dmitrij Kapitelmans Eine Formalie in Kiew (2021)
Der vorliegende Beitrag untersucht drei 2021 erschienenen Prosatexte von Vertreter*innen der russisch-ukrainisch-jüdischen postmigrantischen Generation unter dem Gesichtspunkt der darin problematisierten Konflikte mit der Generation der Eltern. Die autofiktionalen Familiengeschichten Goreliks, Kapitelmans und Salzmanns rekurrieren aus der Perspektive der Kinder auf die sowjetischen Erfahrungen der Eltern und ergründen die gegenseitige Entfremdung. In diachroner Achse der Generationenerzählung werden Rekapitulationsversuche unternommen, das sowjetische Erbe und die familiäre Migration aus dem transnationalen Blick des Ankommens zu reflektieren. Die synchrone Dimension der Romane verhandelt komplizierte Prozesse der Selbstermächtigung und kritischer Interventionen in die deutsche Gesellschaft. Mit jeweils unterschiedlichen ästhetischen Mitteln des Satirisch-Ironischen, episodenhaft-diskontinuierlichen Erzählens und Perspektivenwechsel-Spiels dokumentieren die Texte souveräne Selbstbestimmung und Selbstermächtigung der postmigrantischen Autor*innen in der deutschen Literaturszene.
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porownania.32.12.RUTKADUBROWSKA | [pdf] | [172 KB] |